Messer oder Multitool?

Von den teuren Alleskönnermessern raten wir in der Regel ab, zumindest als „Erstausstattung“. Es mag ja ganz praktisch sein, wenn man an dem Messer auch einen Dosenöffner, eine Feile, eine Säge und noch viel mehr Werkzeuge dran hat, meist ist aber das eigentliche Messer für längeren Gebrauch ungeeignet. Wer einmal versucht hat, mit einem Multifunktionsmesser eine etwas längere Zeit zu schnitzen, der merkt, wie unbequem diese in der Hand liegen.

Messer fallen unter das Waffengesetz

Wir empfehlen zumindest für Kinder und Jugendliche Taschenmesser, die einklappbar sind. Sie sollten sowohl im eingeklappten als auch im ausgeklappten Zustand sicherbar sein, beispielsweise durch eine kleine Arretierung. Für kleinere Kinder gibt es auch Messer, deren vorderer Klingenbereich abgerundet ist. Klappmesser sind leichter zu transportieren, allerdings etwas schwieriger zu reinigen.

Wie groß sollte das Messer sein?

Die Länge des Heftes (des Messergriffs) sollte in etwa der Breite der Hand desjenigen entsprechen, der das Messer nutzt. Probiert es aus: Zu kleine Messer lassen sich nicht gut festhalten, sie liegen unsicher in der Hand. Ist das Messer zu groß und schwer, ist ein gutes Gleichgewicht und damit ein sicheres Arbeiten ebenfalls nur schwer erreichbar.

Sehr schmale Klingen sind für feine Arbeiten – beispielsweise das Ausnehmen von Fisch – gut geeignet. Das wirst Du aber eher selten machen. Daher raten wir zu einer normal breiten Klinge, die zum Schneiden, aber auch zum Brotschmieren gut geeignet ist. Messer zum Schnitzen sollten eher keinen hier störenden Handschutz haben.

Aus welchem Material sollte die Klinge bestehen?

In der Regel ist eine gute Stahlklinge geeignet. Sie ist nachschärfbar. Meist kann man zwischen „rostfreien“ (besser: korrosionsbeständigen) und „nicht rostfreien“ Stählen wählen. Sehr vereinfacht gesagt, sind korrosionsbeständige Stähle pflegeleichter, da sie nicht so schnell rosten und auch von Säuren – beispielsweise Fruchtsäuren – nicht so leicht angegriffen werden. Sie sind dagegen schwerer zu schärfen und werden schneller stumpf, meist sind sie auch weniger zäh.

Umgekehrt sind die „rostenden“ Stähle pflegeaufwändiger, aber bleiben länger scharf, sind leichter schärfbar und die Klinge ist zäher – sie haben also insgesamt bessere Schnitteigenschaften.

Der höhere Pflegeaufwand sollte aber nicht überschätzt werden: Reinige das Messer nach Gebrauch und schütze es bei längerem Nichtgebrauch mit etwas Waffenöl – dann wirst Du an einer Klinge aus „rostendem“ Stahl mehr Freude haben.

Wie pflege ich das Messer?

Das Messer nach dem Benutzen reinigen. Hast Du Lebensmittel oder ähnliches geschnitten, am Besten mit warmem Wasser reinigen: Säuren aus Früchten können die Klinge schädigen, wenn sie nicht entfernt werden. Trocken lagern, Klinge ggf. leicht einölen  – beispielsweise mit Waffenöl (Outdoorladen) zum Schutz vor Oxidation. Fertig.

Es kann nicht kommentiert werden.